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BAU GESUCHT

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Technologie-Monitor
 

Wo sind fernbediente und halbautonome Baumaschinen letzten Endes am nützlichsten? Fred Rio, auf den Bau spezialisierter Digital & Technology Product Manager bei Caterpillar Inc., hat die Entwicklung der neuen Technologien in diesem Bereich aus der Nähe verfolgt. Hier seine Erkenntnisse.

Ungefähre Lesedauer: 5 Minuten

 

Schwermaschinen – Dumm, Dreckig, Gefährlich?

Die Branche arbeitet weiterhin intensiv an der Entwicklung autonomer Schwermaschinen. Halten wir nun aber einen Moment inne und stellen uns ein paar wichtige Fragen:

  • Wo auf einer Baustelle sind fernbediente und halbautonome Baumaschinen am nützlichsten? 
  • Und wo generieren Sie für Bauunternehmer den größten Mehrwert?

Die Antworten auf diese Fragen lassen sich in drei Worte fassen: dumm, dreckig, gefährlich.

Eine Aufgabe, die mit einem dieser drei Adjektive beschrieben werden kann, ist der Idealkandidat für autonome Technologie: der Bediener verlässt die Kabine und arbeitet in einer sichereren, bequemeren Umgebung.

In einigen Fällen – vor allem, wenn zwei oder alle drei Beschreibungen zutreffen – kann der Einsatz vollautonomer Maschinen (bei denen überhaupt kein Bediener mehr tätig ist) angezeigt sein.

 

 

„WO SIND FERNBEDIENTE UND HALBAUTONOME BAUMSCHINEN LETZTLICH AM NÜTZLICHSTEN? UND WO GENERIEREN SIE FÜR BAUUNTERNEHMER DEN GRÖSSTEN MEHRWERT?“

 

 

 

Neues Berufsbild Für Bediener Von Schwermaschinen

Fernbediente bzw. halbautonome Bautechnologien sind auf dem Vormarsch – und werden letztlich dazu beitragen, solche nicht sehr erstrebenswerten Aufgaben sicherer und interessanter zu machen. Das löst auch ein Dauerproblem der Baubranche: den anhaltenden Mangel an qualifizierten Bedienern.

Bauunternehmer können ein Lied davon singen: Personal, das Schwermaschinen kompetent bedient, ist schwer zu finden – und zu binden. Viele wollen es gar nicht erst lernen. Durch Langstrecken-Fernbedienung werden sich letztlich neue Personengruppen für diese Tätigkeit interessieren und auch langfristig in der Baubranche tätig sein.

Warum? Zwei wichtige Faktoren: Komfort und Abwechslung. Bisher hatten Bediener 10- bis 12- Stunden-Schichten an einer Maschine – das Berufsbild der Zukunft sieht ganz anders aus:

  • Der Trend geht zur Telearbeit in bequemer Büroumgebung. 
  • So werden sie eher zum System-Manager für Schwermaschinen und steuern im Laufe einer Tagesschicht eine ganze Reihe von Maschinen an verschiedenen Standorten.

Mit zahlreichen Video-Feeds sowie Sensor-Feedback und taktilen Kontrollvorrichtungen an Bord dürfte die Baubranche sowohl für die Generation der Videogamer als auch für ältere Personen interessant werden, für die einer anstrengender Job vor Ort aus Gesundheits- oder anderen Gründen nicht mehr in Frage kommt.

Sehen wir uns nun die Anwendungen an, die der Kategorie „dumm, dreckig und gefährlich“ zuzuordnen sind, um herauszufinden, welche autonomen Baumaschinen für Bediener nicht nur interessanter, sondern für Unternehmer auch lukrativer sind.

Verdichten Kann Auch Spaß Machen!

Bodenverdichten gehört sicherlich eher zu den stupiden Tätigkeiten der Branche. Beim Verdichten muss immer und immer wieder über eine bestimmte Fläche gefahren werden. Damit eine Fläche gleichmäßig verdichtet wird, muss der Verdichter vorgegebene Wege mit Überlappungen zwischen den einzelnen Arbeitsgängen fahren.

Bediener, die eine solche Tätigkeit in langen Schichten ausführen müssen, haben schnell Konzentrationsprobleme. Für autonome Maschinen genau die richtige Arbeit.

  • Eine autonome Maschine setzt stundenlang exakt Verdichtungsvorgaben um.
  • Dieser kann im Voraus auf einem digitalen Baustellenplan bestimmt werden – oder das Personal steckt die Eckpunkte vorher per GPS ab. 
  • Die Einstellung der Eckpunkte erfolgt über eine andere Maschine, die einfach einen Punkt am Boden berührt, um GPS-Koordinaten zu erfassen und diese an den Verdichter weiterzuleiten.

Caterpillar arbeitet derzeit an der Entwicklung eines so genannten Lead-/Follow-Systems, das autonome Bodenverdichter im Tandem mit einem bemannten bzw. fernbedienten Dozer einsetzt. Hat der Dozer dann eine bestimmte Fläche fertigplaniert, sorgt der Bediener dafür, dass der Verdichter die Arbeit fortsetzt.

Der Bediener kann sich dann dem Planieren des nächsten Abschnitts widmen. Der Bediener des Dozers braucht sich nur bei Warnmeldungen dem Verdichter zu widmen.

ANWENDUNG AN EINEM STAUBIGEN STANDORT MIT FLUGASCHE

In die Kategorie „dreckig“ fällt eine ganze Reihe von Aufgaben, doch zu den schmutzigsten gehört wohl das Wegräumen von Flugasche unter einem Kraftwerkskessel. Sämtliche Elemente eines Anwendungs-Alptraums sind hier zu finden:

  • Der Bediener eines Laders muss die in Zementfabriken weiterverarbeitete Flugasche aus einem dunklen Innenraum räumen.
  • Der Staub ist so fein, dass der Einsatz erst eine Woche nach dem Austritt der Asche aus dem Kessel beginnen kann.
  • Hat der Staub sich dann gelegt, müssen die Bediener in einer dichten Überdruck-Kabine arbeiten, um das Eindringen von weiterem Staub zu vermeiden.
  • Dabei müssen sie immer in Kontakt mit dem Sicherheitspersonal außerhalb des Arbeitsbereiches bleiben.

Die Vorteile, Bediener hier nicht in der Kabine einzusetzen, liegen klar auf der Hand. Die Arbeit an einer bequemen, sauberen, in einem Innenraum gelegenen Workstation macht den Job doch gleich viel sicherer und leichter.

Das bringt uns zum nächsten Stichwort: Abstand. Dank modernster Kommunikationstechnologie können Bediener Maschinen virtuell von beinah beliebigen Standorten bedienen. Langes Pendeln zum Einsatzort gehört somit der Vergangenheit ein. Mitarbeiter können ihren Wohnort nach Belieben wählen und im Handumdrehen zwischen Maschinen und/oder Baustellen wechseln.

GEFAHRENBESEITIGUNG AN LASTKAHN-VERLADESTATIONEN

Bei der letzten Anwendung, die wir uns heute ansehen, spielt das Thema Abstand eine gewisse Rolle. Aber nicht nur.

Die Firma Associated Terminals betreibt auf einer Strecke von gut 190 Kilometern am Mississippi diverse Verladestationen. Die Fernbedienungs-Station befindet sich an einem zentralen Standort. So brauchen Bediener zwischen den einzelnen Verladestation nicht mehr hin- und herfahren. Das stärkste Argument für das Unternehmen, auf fernbediente Maschinen umzusteigen war aber das Plus an Sicherheit für die Belegschaft.

Zu den Aufgaben der Anwendung gehört auch das Herablassen von Kompaktradlader, Dozern und Baggern in die Laderäume der riesigen Flusskähne. Die Aufgabe des Bedieners besteht nun darin, loses Material zu verdichten, damit es mit Spezialkränen abtransportiert werden kann. Eine ziemlich riskante Aufgabe.

  • Schon an Bord eines in einem Fluss ankernden Kahns zu gehen, ist gefährlich: u.a. könnte man dabei ertrinken.
  • Wenn ein Bediener dann an Bord ist, muss er das Krangerüst drei Stockwerke tief hinabsteigen. Hierbei kann er abrutschen und stürzen.
  • Der Laderaum eines Lastkahns ist hoch, nass und finster. Im Sommer kann es dort unerträglich heiß werden, im Winter eiskalt. Auch im tiefen Süden der USA.

Die Verwendung von fernbedienten Geräten, die Bediener weit weg in angenehm sicherem Arbeitsklima steuern können, bietet hier eine ideale Lösung.

 

 

„DAS STÄRKSTE ARGUMENT FÜR DAS UNTERNEHMEN, AUF FERNBEDIENTE MASCHINEN UMZUSTEIGEN: MEHR SICHERHEIT FÜR DIE BELEGSCHAFT.“

 

 

 

Zahlreiche Vorteile

Die Vorteile, die diese drei Anwendungen letztlich mit sich bringen, sind schwer in Zahlen auszudrücken. Das Ziel hinter der Fernsteuerung und dem autonomen Einsatz von Cat-Geräten lautet freilich, mindestens so produktiv – wenn nicht produktiver – zu arbeiten als mit bemannten Maschinen.

Neben der Produktivitätssteigerung gibt es aber noch weitere Vorteile. Beim autonomen Verdichten liegt der Hauptvorteil in einer gleich bleibenden Qualität. Einer autonomen Maschine wird nie langweilig und sie kommt auch nie vom vorgegebenen Weg ab. So erhalten Sie durchgehend hohe Qualität auf der gesamten Fläche.

Bei den genannten Beispielen (Flugasche und Verladestationen) liegt der Vorteil auch im Bereich Bediener-Sicherheit und -Komfort. Vor allem bei der Anwendung mit den Lastkähnen wechseln Bediener leicht von einem Einsatzort zum nächsten. Die Zeit, die sie auf dem Brückenkran verbringen und darauf warten, das Material abladen zu können, verringert sich. Wenn an einem Einsatzort die Arbeit abgeschlossen ist, können sie Standort und Maschine wechseln, bleiben aber an derselben Bedienerstation.

Der Kampf gegen die drei Nachteile („dumm, dreckig, gefährlich“) zieht eine ganze Reihe von Vorteilen nach sich.

  • Mehr Komfort und Sicherheit für Bediener erleichtert auch das Anwerben und Binden von Mitarbeitern.
  • Und macht es Bedienern möglich, Maschinen auch dort einzusetzen, wo die Umstände (Treppensteigen oder Arbeit in staubigen Umgebungen) Verletzungen oder Vorerkrankungen verschlimmern könnte.
  • Das verlängert das Berufsleben von Bedienern, weil es langfristigen Verschleißerscheinungen durch Lärm, starken Vibrationen und Staub vorbeugt.

Das Beste dabei: diese Möglichkeiten sind keine Luftschlösser, sondern durchaus umsetzbar. Die Technologien für diese drei Anwendungen werden derzeit entweder entwickelt oder sind schon im Einsatz. Demnächst folgt ein weiterer Technologie-Monitor zum Thema Sicherheit auf Lastkahn-Verladestationen.

Bis es soweit ist, könnten Sie Überlegungen anstellen, wo auf Ihren Baustellen der Einsatz automatisierter Baumaschinen am sinnvollsten wäre. Denn wenn Arbeiten sauber, smart und sicher werden, steigt auch der Gewinn.

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Zu Cat® Command-Technologien für den Bau zählen u.a. ferngesteuerte und halbautonome Maschinensysteme, die Ihrem Unternehmen völlig neue Dimensionen eröffnen.

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